Die Entwicklung der Kleinwindkraft-Technologie hängt entscheidend vom Engagement der Hochschulen ab. Dies gilt zum einen für die Erforschung neuer Konzepte und Optimierung vorhandener Technologien. Zum anderen profitiert die Kleinwind-Branche von der Ausbildung junger Ingenieure. Im Rahmen eines Forschungsprojektes an der FH Regensburg wird der Einsatz von Kleinwindanlagen in einem Schwachwindgebiet untersucht.
Professor Ketterl vom Fachbereich Maschinenbau ist unter anderem zuständig für den Studiengang Regenerative Energien und Energieeffizienz (Bachelor) an der Fachhochschule Regensburg. Ketterl ist ein Spezialist für Mess- und Regelungstechnik und stellt die Fragestellung in den Mittelpunkt, wie man die Nutzung von Kleinwindkraftanlagen in einer Schwachwind-Region wie Niederbayern optimieren kann.
Zunächst werden im Rahmen des Kleinwindkraft-Projektes die Windverhältnisse an einem Standort in der Donauebene über mehrere Monate gemessen. Neben der Erfassung von Winddaten werden auch Messungen zu Geräuschen und Schwingungen durchgeführt. Die Messinstrumente werden auf einem 23 m hohen Versuchsmast installiert. Ein vorhandener Strommast bildet den unteren Teil der Vorrichtung, während der obere Teil durch eine 8 m absenkbare Gondel gebildet wird. Eine Arbeitsplattform für Messtechnik und Service wird in 14 m Höhe des Mastes installiert.
Die Messdaten bilden die Grundlage für die Anforderungen für Kleinwindkraftanlagen. Prof. Ketterl wird mit seinen Studenten Konzepte für Kleinwindturbinen in Schwachwindgebieten entwickeln, die u.a. Windgeneratoren, Rotorblattdesign sowie Lade-Entlade-Strategien mit gesteuerten Verbrauchern umfassen. Eine Auswahl von Elementen werden gebaut und auf dem Versuchsmast vermessen werden.
Professor Ketterl unterstützt die Vernetzung mit regionalen Unternehmen der Kleinwind-Branche, um den Wissenstransfer zwischen Hochschule und Wirtschaft zu stärken.
Die Firma Wittenbauer Technologie GmbH beschäftigt sich mit der Planung und Installation von Kleinwindkraftanlagen. Die Hochschule profitiert vom Praxiswissen des Unternehmens hinsichtlich der Realisierung von Kleinwindanlagen. Die Firma wiederum interessiert sich für die in der windschwachen Region gewonnen Messdaten.
Die Firma terrafix Anlagenbau GmbH als weiteres Unternehmen aus Bayern ist ein Spezialist für innovativen Fundamentbau und entwickelt u.a. Erdtanker. Terrafix ist an den Messungen rund um das Fundament beteiligt.
Nach aktuellem Stand des Projektes wurde eine Baugenehmigung erteilt. Erforderlich ist im nächsten Schritt ein Standsicherheitsnachweis II, die entsprechende Prüfstatik wird in einer Bachelorarbeit für Bauingenieure entwickelt. Danach werden die Arbeiten am Mast begonnen.
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