Sonnenaufgang für Eigenheim-Besitzer: Warum jetzt ein guter Zeitpunkt für Photovoltaik ist

24/09/2024
Photovoltaik Planung

Die Marktlage in der Solarstrom-Branche hat sich in den letzten Monaten zu Gunsten der Hausbesitzer verändert. Noch vor wenigen Monaten waren die Preise für Photovoltaik-Module auf einem hohen Niveau mit abschreckender Wirkung für viele Eigenheim-Besitzer.

Hinzu kam ein Mangel an qualifizierten Handwerkern, der die Umsetzung von Solarprojekten erschwerte. Doch die Umstände haben sich verbessert. Ein guter Zeitpunkt, das eigene Photovoltaik-Projekt in Angriff zu nehmen.

Ein neues Kapitel in der Preisentwicklung von Solarmodulen

Die Preise für Solarmodule haben in den letzten Wochen einen Tiefpunkt erreicht. Im September 2023 wurden Standardmodule für durchschnittlich 20 Cent pro Watt gehandelt, was eine Reduzierung von etwa neun Prozent im Vergleich zum Vormonat darstellt. Diese Preissenkung ist teilweise auf Überkapazitäten der Hersteller in Asien zurückzuführen.

Doch was bedeutet das für Eigenheim-Besitzer? Die gesunkenen Preise werden nach und nach bei den Endkunden ankommen. Viele Installateure haben noch teurere Module auf Lager, aber die Preissenkungen werden am Markt immer stärker zu spüren sein. An der Photovoltaikanlage fürs Einfamilienhaus kommt man nicht mehr vorbei, wenn man günstig und umweltfreundlich Strom erzeugen will. 

Politische Weichenstellung für einen anhaltenden Solarboom

Die Bundesregierung hat im Sommer ein Gesetzespaket in die Wege geleitet, das als Solarpaket I bekannt ist. Dieses Paket soll Barrieren im Zugang zu Photovoltaik-Standorten, beim Netzanschluss und bei der Solarförderung abbauen. Ein Solarpaket II soll folgen, in dem weitere Verbesserungen verankert werden.

Das Bundesfinanzministerium hat eine Verwaltungsanweisung veröffentlicht, die die steuerliche Meldung kleiner Photovoltaik-Anlagen beim Finanzamt unnötig macht. Diese Regelung gilt für Anlagen, die ab dem 1. Januar 2023 gekauft wurden und ausschließlich steuerfreie Einkünfte generieren. Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) hat zudem bestätigt, dass der reduzierte oder Nullsteuersatz beim Kauf von Photovoltaikanlagen und Stromspeichern dauerhaft gültig sein wird.

Solarstrom und E-Mobilität: Perfekte Kombination auch ohne Förderung

Das Bundesverkehrsministerium hat im September 2023 ein Förderprogramm für Solar-Ladestationen aufgelegt, das nach nicht einmal 24 Stunden aufgrund einer riesigen Nachfrage ausgeschöpft war. Doch auch ohne diese Förderung bleibt die Kombination von Photovoltaikanlage und E-Auto wirtschaftlich interessant.

Solarstrom kann in Deutschland bereits zu deutlich weniger als einem Drittel der Kosten erzeugt werden, die Haushalte für den Strombezug aus dem Netz bezahlen müssten. Der nicht selbst verbrauchte solare Überschussstrom vom eigenen Dach kann zudem ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden.

In diesem Kontext ist es kaum überraschend, dass nach einer BSW-Befragung von Solarinstallateuren rund 78 Prozent der Käufer eines Photovoltaik-Daches zugleich einen Solarstromspeicher installieren und 42 Prozent eine Wallbox zur Beladung des eigenen E-Autos mit Ökostrom.

In der Summe ergeben diese Entwicklungen ein klares Bild: Für Eigenheim-Besitzer ist jetzt der ideale Zeitpunkt, in Photovoltaik zu investieren.

Über den Autor

Patrick Jüttemann

Patrick Jüttemann ist neutraler Experte für Kleinwindkraftanlagen und Autor diverser Fachpublikationen. Er ist Gründer und Inhaber des 2011 gestarteten Kleinwindkraft-Portals und des dazugehörigen YouTube-Kanals "Kleinwindkraft".
Er ist international anerkannter Experte zu gewerblichen und privaten Kleinwindanlagen für die lokale Energieversorgung. Dazu gehört die Integration von Photovoltaik und Stromspeichern.
Seine Arbeit als Autor ist durch aktuelle Marktanalysen, wissenschaftlich fundierte Berichte und Verbraucherschutz gekennzeichnet. Als Experte wird er in diversen renommierten Zeitschriften wie beispielsweise der ZEIT, F.A.Z. und c’t (Heise Gruppe) zitiert.