Während die Solarstrahlung eines Standorts recht zuverlässig mit Online-Tools festgestellt werden kann, ist dies für die Windgeschwindigkeit nicht möglich. Das gilt vor allem für Kleinwindanlagen, deren Rotor sich in bodennahen Luftschichten befindet. Luftturbulenzen aufgrund von Hindernissen in der Landschaft wirken sich dort viel stärker auf die Windgeschwindigkeit aus.
Die mittlere Jahreswindgeschwindigkeit ist der gängige Wert, um das Windpotenzial eines Standorts zu beschreiben. Für den wirtschaftlichen Betrieb einer Kleinwindanlage sollte die Jahreswindgeschwindigkeit bei mindestens 4 bis 5 m/s in Höhe des Rotors liegen.
Windmessung für Kleinwindkraftanlagen
Verlässliche Daten für die an einem Standort vorhandene Windenergie kann nur eine Windmessung in der vorgesehenen Aufstellungshöhe der Anlage liefern. Der Messzeitraum sollte bestenfalls ein komplettes Jahr betragen, mindestens aber drei Monate. Verlässliche Daten bekommt man allerdings nur, wenn man auf gutes Equipment zurückgreift. Ob ein Windmessgerät für 50 Euro aus dem Elektronik-Kaufhaus diesen Zweck erfüllt, muss bezweifelt werden. Geeignete Geräte für die selbständige Windmessung kosten ab ca. 250 Euro. Alternativ kann man ein auf Windmessungen spezialisiertes Dienstleistungsunternehmen beauftragen, welche ab 700 Euro für ihre Dienste verlangen.
Die an einem Standort gewonnen Winddaten müssen in Zusammenhang mit den langfristigen Wetterdaten gesetzt werden, denn es gibt windstarke und windschwache Jahre. Eine unangenehme Überraschung entsteht dann, wenn man Messungen während eines besonders windreichen Jahres durchführt und dies auf die gesamte Lebenszeit der Kleinwindanlage hochrechnet.
Hier finden Sie eine Auswahl an geeigneter Windmess-Technik.
Eigenständige Beurteilung des Standorts
Für kleine Windräder mit niedrigem Anschaffungspreis lohnt sich eine Windmessung in Höhe mehrerer hundert Euro nicht, da dies die Wirtschaftlichkeit des Kleinwind-Projekts ad absurdum führt. Was kann man in diesem Fall machen? Befolgen Sie zunächst die obigen Erläuterungen in Bezug auf die grobe Standorteignung des Grundstücks. Schauen Sie auf Anzeichen in der Natur, die Hinweise auf die Windstärke des Standorts geben. Für die Beurteilung der Windgeschwindigkeit kann beispielsweise der sogenannte Griggs-Putnam Index herangezogen werden. Dieser Index beschreibt die Verformung der Vegetation im Laufe des Wachstums, hervorgerufen durch den Wind.
Quelle: A Siting Handbook for Small Wind Energy Conversion Systems
Weitere Informationen zum Thema Windmessung.
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