Der Weltverband für Windenergie WWEA (World Wind Energy Association) hat auf der internationalen Kleinwind-Konferenz in Husum aktuelle Marktzahlen für Kleinwindkraftanlagen veröffentlicht. Für Ende 2013 geht man weltweit von insgesamt rund 900.000 Windturbinen mit einer Leistung unter 100 kW aus. Die vollständige Marktanalyse ist über die Kleinwind-Seite der WWEA small-wind.org erhältlich. Eine kostenfreie Kurzübersicht wird als PDF-Datei angeboten.
In Bezug auf die installierte Anlagenzahl ist der Markt im Jahr 2013 um 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gewachsen. Im Jahr 2012 betrug das Marktwachstum noch 10 Prozent. Betrachtet man die installierte Leistung, so ist der Markt im Jahr 2013 um 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gewachsen. Die Gesamtkapazität betrug Ende 2013 mehr als 740 MW.
Die größten Märkte für Kleinwindenergieanlagen sind China, USA und Großbritannien. Die drei Länder vereinen 97 Prozent aller installierten Kleinwindanlagen weltweit. China ist der mit Abstand größte Markt für Kleinwindanlagen. Auch wenn in China das Wachstumstempo im Vergleich zum Vorjahr nachgelassen hat, sind die Zahlen immer noch beeindruckend: Man geht für das Jahr 2013 von rund 55.000 neuen Kleinwindrädern im Land der Mitte aus. In Bezug auf die gesamte Anlagenzahl befinden sich rund 72 Prozent aller Kleinwindanlagen in China. Analog ist die Produktionskapazität für kleine Windanlagen in China mit 180.000 Stück pro Jahr (im Jahr 2011) mit Abstand am größten. Die führenden Märkte in den westlichen Industrieländern USA und Großbritannien mussten deutliche Rückgänge verzeichnen. Den stärksten Einbruch gab es im Vereinigten Königreich aufgrund von Kürzungen des Einspeisetarifs für Kleinwindanlagen. Deutschland hatte nie vergleichbare Einspeisetarife und Fördersysteme für Kleinwindkraftanlagen wie in den USA und Großbritannien. Deshalb entwickelt sich der Markt hierzulande eher langsam, dies aber kontinuierlich. In Deutschland kann man für Ende 2013 von rund 14.500 installierten Kleinwindanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 22 MW ausgehen.
Nach WWEA-Generalsekretär Stefan Gsänger haben vor allem die fehlende politische Unterstützung und administrativ-bürokratische Hürden bei der Umsetzung von Projekten ein stärkeres Wachstum verhindert. Gsänger blickt zuversichtlich in die Zukunft, da zum einen die Branche eine starke Innovationskraft zeigt und zum anderen die Marktchancen nach wie vor sehr gut sind. Zu den vielversprechenden Marktsegmenten gehören unter anderem ländliche Off-Grid-Systeme.
Die WWEA ist die international wichtigste Organisation für die Kleinwindkraft-Branche und betreibt eine extra Online-Plattform für kleine Windkraftanlagen unter 100 kW Leistung. Für Firmen mit internationaler Ausrichtung ist vor allem der Kleinwind-Branchenkatalog (Business Directory) interessant. Eine Aufnahme erfolgt über eine Mitgliedschaft in der WWEA.